Als die NASA, die National Aeronautics and Space Administration, 1958 ihren Betrieb aufnahm, war das auch ein Akt der Psychohygiene für eine geschockte und hysterisierte amerikanische Nation, über die seit einem Jahr piepend russische Sputniks hinwegzogen. Wenige Jahre später hatte sich das Häufchen von Rocketmen, Technikern und Testpiloten, die schon früh von PR-Profis Unterstützung erhielten, zu einem führenden Technologieunternehmen und einer Mythenfabrik gemausert. Astronauten wurden zu neuen Nationalhelden, und Programme wie Mercury, Gemini und schließlich Apollo fesselten Millionen, lenkten vom atomaren Wettrüsten und kriegerischen Konflikten wie in Vietnam ab und machten Cape Canaveral zu einer nationalen Pilgerstätte.
Die Mondlandung, das berühmte Bild der „Blauen Murmel“, das ein Bewusstsein für das „Raumschiff Erde“ weckte, die Shuttle-Flüge und zahllose Sondenmissionen durch das Sonnensystem und mit Voyager über seine Grenzen hinaus, aber auch Katastrophen wie der Verlust der Challenger- und Columbia-Mannschaften schrieben Technik-, Wissenschafts- und Mediengeschichte. Wer erinnert sich nicht an die Bilder von Armstrong und Aldrin auf dem Mond, von startenden und landenden Raumfähren, vom Aufbau der ISS-Weltraumstation, von Astronauten auf Außenmission, an die faszinierenden Ansichten des Universums, die das Hubble-Weltraumteleskop geliefert hat, oder an die Marspanoramen der Rover-Fahrzeuge? Heute verfolgen Millionen von Menschen weltweit die Arbeit der NASA über die sozialen Medien; allein das erste Foto von Pluto in hoher Auflösung brachte der NASA auf ihrem Facebook-Profil innerhalb eines Tages mehr als 320.000 Interaktionen und über 152.000 neue Follower ein.
Diese Sammlung, die in Zusammenarbeit mit der NASA entstand, zeichnet mit über 500 historischen Fotografien und seltenen Konzeptdarstellungen, die unter Einsatz modernster Techniken neu abgetastet und überarbeitet wurden, die Geschichte der National Aeronautics and Space Administration von den Anfängen bis den aktuellsten Missionen nach. Texte des Wissenschafts- und Technikjournalisten Piers Bizony, des ehemaligen NASA-Chefhistorikers Roger Launius und des Apollo-Historikers und Bestsellerautors Andrew Chaikin runden diese umfassende Darstellung ab.
Der Herausgeber und Autor
Piers Bizony hat für verschiedenste Verlage in Großbritannien und den USA Bücher und Texte über Naturwissenschaften und Technologiegeschichte verfasst. Eines seiner jüngeren Projekte, Atom, das an eine TV-Serie der BBC gekoppelt ist, erzählt die dramatische Geschichte der Rivalitäten und Leidenschaften hinter der Entdeckung der Quantenphysik. The Man Who Ran the Moon über Jim Webb, den Chefadministrator der NASA zu Zeiten der ersten Mondlandungen, wurde von der Kritik gefeiert, und Starman, eine packende Biografie über Juri Gagarin (mit Jamie Doran als Co-Autor), wird demnächst verfilmt. Bei seinem Text für The Making of Stanley Kubrick’s ‚2001: A Space Odyssey‘ handelt es sich um eine stark ausgeweitete und aktualisierte Version seines Bestsellers von 1994 2001: Filming the Future.
Die Koautoren
Andrew Chaikin ist Verfasser des Bestsellers A Man on the Moon, einer detaillierten Beschreibung der Apollo-Mondmissionen nach Augenzeugenberichten. Dieses Werk bildete die Grundlage für die mit drei Emmys ausgezeichnete HBO-Serie From the Earth to the Moon.
Dr. Roger Launius diente der NASA von 1990 bis 2002 als Chefhistoriker und wurde anschließend zum Chefkurator der Weltraumfahrtabteilung des National Air and Space Museum in Washington (D.C.) ernannt. Zudem war er 2003 Mitglied des Untersuchungsausschusses für den Columbia-Unfall.